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hi_anne's review against another edition
5.0
Erschütterndes und wichtiges Zeitdokument. Neuaufgelegt hat der Orell Füssli Verlag das Tagebuch von Mary Berg - eigentlich Miriam Wattenberg; ihre Erlebnisse erschienen nach ihrer erfolgreichen Flucht in die USA unter Pseudonym, um noch in Polen lebende Verwandte zu schützen. Nun hat man schon so viel über den Holocaust gelesen und gehört, trotzdem sind die Details immer wieder schockierend und unvorstellbar. Mary Berg berichtet teils emotional, aber oft erschreckend knapp und beinahe distanziert über ihre grausamen Erlebnisse von der Flucht aus ihrer Heimatstadt Łódź und dem Leben im Warschauer Ghetto. Nur die amerikanische Staatsbürgerschaft von Marys Mutter rettet die Familie letztendlich vor dem Tansport nach Treblinka. Sie können nach einer langen Haft nin die USA ausreisen, trotzdem lassen sie die schrecklichen Jahre im Ghetto - verständlicherweise - nicht los.
Im Laufe des Tagebuchs berichtet Mary auch immer wieder darüber, welche Gerüchte über die Vernichtung der Juden im Umlauf sind. Hier wird schnell klar, dass es kein Geheimnis war, was in den Konzentrationslagern vorging. Zwar ist allen das tatsächliche grausame Ausmaß des Holocausts nicht bewusst gewesen, aber dass Juden im großen Stil ermordet worden sind, war der Bevölkerung bereits während des Zweiten Weltkriegs bekannt. Unabsichtlich legt Mary hier dar, dass all die Deutschen, die hinterher angeblich von nichts gewusst haben wollten, nicht die Wahrheit sagen können.
Es ist mittlerweile leider eine Floskel, aber dieses Buch ist so wichtig und aktuell. Wahrscheinlich werden es die, die es am dringendsten lesen sollten, nicht zur Hand nehmen. Trotzdem ist es gut, dass Mary Bergs Tagebuch neuaufgelegt wurde und uns mahnt.
Ein Vorwort sowie ein Quellenverzeichnis runden das Buch ab. Ich hätte mir nur gewünscht, dass die Anmerkungen in Fußnoten direkt auf der entsprechenden Seite gestanden hätten statt gesammelt am Ende des Buchs. Ansonsten ist das Tagebuch uneingeschränkt zu empfehlen!
Im Laufe des Tagebuchs berichtet Mary auch immer wieder darüber, welche Gerüchte über die Vernichtung der Juden im Umlauf sind. Hier wird schnell klar, dass es kein Geheimnis war, was in den Konzentrationslagern vorging. Zwar ist allen das tatsächliche grausame Ausmaß des Holocausts nicht bewusst gewesen, aber dass Juden im großen Stil ermordet worden sind, war der Bevölkerung bereits während des Zweiten Weltkriegs bekannt. Unabsichtlich legt Mary hier dar, dass all die Deutschen, die hinterher angeblich von nichts gewusst haben wollten, nicht die Wahrheit sagen können.
Es ist mittlerweile leider eine Floskel, aber dieses Buch ist so wichtig und aktuell. Wahrscheinlich werden es die, die es am dringendsten lesen sollten, nicht zur Hand nehmen. Trotzdem ist es gut, dass Mary Bergs Tagebuch neuaufgelegt wurde und uns mahnt.
Ein Vorwort sowie ein Quellenverzeichnis runden das Buch ab. Ich hätte mir nur gewünscht, dass die Anmerkungen in Fußnoten direkt auf der entsprechenden Seite gestanden hätten statt gesammelt am Ende des Buchs. Ansonsten ist das Tagebuch uneingeschränkt zu empfehlen!
txcoach25's review against another edition
challenging
dark
emotional
informative
reflective
sad
medium-paced
5.0
The diary which first shed light on the Holocaust in the United States, eloquently written by a young woman whose experiences can only hint at what horrors so many suffered.
tiffwaffles's review against another edition
emotional
hopeful
informative
sad
medium-paced
5.0
I don't know whether it is right to rate a book like this, especially given what the book is about and how it is a first hand account of one of the most horrific and tragic events in history. I might come in one day and edit my rating- but I don't want to give potential readers the idea that this book isn't worth the read or that there's something wrong with Mary Berg's testimony if they see that I have decided not to rate the book.
A proper review will be coming in time. I just need to get my thoughts in order before then.
A proper review will be coming in time. I just need to get my thoughts in order before then.
masu_reads's review against another edition
5.0
Mary Berg, eigentlich Miriam Wattenberg, lebte vier Jahre lang im Warschauer Ghetto und zeichnete die Gräueltaten der Deutschen, die Lebensumstände, die Schrecklichkeiten, in ihrem Tagebuch auf. Mary gelangte - über einen Gefangenenaustausch - mit ihrer Familie in die USA, wo sie noch vor Kriegsende eine überarbeitete Fassung ihres Tagebuchs veröffentlichte. In diesem Sinne ist dieses Buch nicht nur als erinnerndes Memoir zu sehen, sondern hatte, zumindest zur Zeit seines Erscheinens, eine klare politische Agenda: Aufmerksamkeit für die noch im Kriegsgebiet befindlichen Juden zu schaffen und sie, wenn möglich, zu retten.
Mary Bergs Schreibstil hat mich sehr beeindruckt: ihre erzählerischen Fähigkeiten und der Verzicht auf emotionale Introspektive haben mich immer wieder vergessen lassen, dass ich ein Tagebuch lese. Das Tagebuch hat immer den Blick nach außen, auf das Ghetto und seine Bewohner. Besonders interessant war für mich, wie wichtig Kunst und Musik selbst in den schlimmsten Zeiten der Unterdrückung waren. Die Beschreibungen, wie die deutschen Besetzer mit der jüdischen Bevölkerung Polens umgingen, waren teilweise schwierig zu lesen, aber beeindruckend klar und direkt.
Nach einigen Jahren öffentlicher Auftritte zog Mary Berg sich zurück und lebte unerkannt, sogar von ihren Nachbarn, bis zu ihrem Tod in den USA. Sie selbst war nicht mit der Wiederauflage ihres Buches einverstanden: Berg schrieb Susan Pentlin, die auch das Vorwort zu der vorliegenden Ausgabe schrieb, warum sie nicht, statt den Holocaust wieder und wieder zu verarbeiten, auf Gräueltaten, die momentan in der Welt vorgehen, aufmerksam mache.
Mary Bergs Schreibstil hat mich sehr beeindruckt: ihre erzählerischen Fähigkeiten und der Verzicht auf emotionale Introspektive haben mich immer wieder vergessen lassen, dass ich ein Tagebuch lese. Das Tagebuch hat immer den Blick nach außen, auf das Ghetto und seine Bewohner. Besonders interessant war für mich, wie wichtig Kunst und Musik selbst in den schlimmsten Zeiten der Unterdrückung waren. Die Beschreibungen, wie die deutschen Besetzer mit der jüdischen Bevölkerung Polens umgingen, waren teilweise schwierig zu lesen, aber beeindruckend klar und direkt.
Nach einigen Jahren öffentlicher Auftritte zog Mary Berg sich zurück und lebte unerkannt, sogar von ihren Nachbarn, bis zu ihrem Tod in den USA. Sie selbst war nicht mit der Wiederauflage ihres Buches einverstanden: Berg schrieb Susan Pentlin, die auch das Vorwort zu der vorliegenden Ausgabe schrieb, warum sie nicht, statt den Holocaust wieder und wieder zu verarbeiten, auf Gräueltaten, die momentan in der Welt vorgehen, aufmerksam mache.
bibliophiliadk's review against another edition
5.0
It's easy to compare this book with the diary of Anne Frank - at least, that's the case before you read them both and find out how different they actually are. Sure they are both diaries written by young, jewish girls but that's as far as the similarities go. In my opinion Miriam's diary contains far worse things than Anne's does. And still Miriam was the one to survive. Her account of the life in the Warsaw Ghetto and the prison of Pawiak is far from bright. It is dark, horrorfilled and heart wretching. It's filled with Miriam's cry for justice, for help and for survival.
WATCH MY VIDEO ABOUT WWII MEMOIRS AND DIARIES ON MY BLOG
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hsr731's review against another edition
5.0
If you only read one other memoir of the Holocaust besides Anne Frank's diary, read Mary Berg's diary!