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A review by masu_reads
Wann wird diese Hölle enden? by Mary Berg
5.0
Mary Berg, eigentlich Miriam Wattenberg, lebte vier Jahre lang im Warschauer Ghetto und zeichnete die Gräueltaten der Deutschen, die Lebensumstände, die Schrecklichkeiten, in ihrem Tagebuch auf. Mary gelangte - über einen Gefangenenaustausch - mit ihrer Familie in die USA, wo sie noch vor Kriegsende eine überarbeitete Fassung ihres Tagebuchs veröffentlichte. In diesem Sinne ist dieses Buch nicht nur als erinnerndes Memoir zu sehen, sondern hatte, zumindest zur Zeit seines Erscheinens, eine klare politische Agenda: Aufmerksamkeit für die noch im Kriegsgebiet befindlichen Juden zu schaffen und sie, wenn möglich, zu retten.
Mary Bergs Schreibstil hat mich sehr beeindruckt: ihre erzählerischen Fähigkeiten und der Verzicht auf emotionale Introspektive haben mich immer wieder vergessen lassen, dass ich ein Tagebuch lese. Das Tagebuch hat immer den Blick nach außen, auf das Ghetto und seine Bewohner. Besonders interessant war für mich, wie wichtig Kunst und Musik selbst in den schlimmsten Zeiten der Unterdrückung waren. Die Beschreibungen, wie die deutschen Besetzer mit der jüdischen Bevölkerung Polens umgingen, waren teilweise schwierig zu lesen, aber beeindruckend klar und direkt.
Nach einigen Jahren öffentlicher Auftritte zog Mary Berg sich zurück und lebte unerkannt, sogar von ihren Nachbarn, bis zu ihrem Tod in den USA. Sie selbst war nicht mit der Wiederauflage ihres Buches einverstanden: Berg schrieb Susan Pentlin, die auch das Vorwort zu der vorliegenden Ausgabe schrieb, warum sie nicht, statt den Holocaust wieder und wieder zu verarbeiten, auf Gräueltaten, die momentan in der Welt vorgehen, aufmerksam mache.
Mary Bergs Schreibstil hat mich sehr beeindruckt: ihre erzählerischen Fähigkeiten und der Verzicht auf emotionale Introspektive haben mich immer wieder vergessen lassen, dass ich ein Tagebuch lese. Das Tagebuch hat immer den Blick nach außen, auf das Ghetto und seine Bewohner. Besonders interessant war für mich, wie wichtig Kunst und Musik selbst in den schlimmsten Zeiten der Unterdrückung waren. Die Beschreibungen, wie die deutschen Besetzer mit der jüdischen Bevölkerung Polens umgingen, waren teilweise schwierig zu lesen, aber beeindruckend klar und direkt.
Nach einigen Jahren öffentlicher Auftritte zog Mary Berg sich zurück und lebte unerkannt, sogar von ihren Nachbarn, bis zu ihrem Tod in den USA. Sie selbst war nicht mit der Wiederauflage ihres Buches einverstanden: Berg schrieb Susan Pentlin, die auch das Vorwort zu der vorliegenden Ausgabe schrieb, warum sie nicht, statt den Holocaust wieder und wieder zu verarbeiten, auf Gräueltaten, die momentan in der Welt vorgehen, aufmerksam mache.