1ncubus's reviews
52 reviews

Das Phantom des Alexander Wolf by Gaito Gazdanov

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mysterious reflective
  • Plot- or character-driven? Character
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

Das Ende lässt sich recht leicht erraten, auch, weil die Charakterisierung von
Jelenas Liebhaber
schon vorher deutlich auf
Alexander Wolf
schließen lässt, und trotzdem hat es mich mitgenommen, das Thema des Todes, des Existentialismus, der Heimatlosigkeit, Verlorenheit, gleichzeitig der Liebe und des Lebenswillens verweben sich in diesen letzten Seiten, der Roman wurde passend als "Seelenkrimi" beschrieben. Vielfach wird der Schreibstil gelobt, persönlich ist er mir nicht sonderlich aufgefallen, wahrscheinlich war ich zu sehr in der Handlung verwickelt.
Lolita by Vladimir Nabokov

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dark reflective
  • Loveable characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.5

Jugend ohne Gott by Ödön von Horváth

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dark mysterious reflective fast-paced

4.5

Im Bauch des Wals. Caprichos. by Paul Nizon

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reflective

5.0

Ein ganz besonderes kleines Büchlein, man taucht wirklich ab in das Erleben und die Gedanken eines Menschen, ganz unwichtig zum Teil, wirr, aber man nimmt Teil an diesem Leben, an den Träumen, Ängsten, Realitäten dieses Mannes. Und die Worte sind so vorsichtig jedoch präzise zu Sätzen geformt, dass einem der Mund offen stehen bleibt beim Anblick einer ganz neuen Perspektive auf einen altgewordenen Umstand.
Frauenstation: Roman by Marie Louise Fischer

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  • Strong character development? No
  • Loveable characters? No
  • Diverse cast of characters? No

1.0


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Die ewigen Toten by Simon Beckett

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dark tense
  • Plot- or character-driven? Plot
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

 Der Autor hat sich über diverse relevante Themen in seinem Roman von Experten gut informieren lassen und das merkt man. Das Buch hat ein gelungenes Pacing, die Geschichte hält den Leser fest und es bleibt bis zur letzten Seite spannend, wenngleich die Ermittlung zu großen Teilen routinemäßig erfolgt. Die Empfindung des kalten, unheimlichen Krankenhauses St. Jude haftet noch immer an mir. Charakterlich hat mir der junge Taphonom Mears in all seiner Komplexität am besten gefallen. 

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Sofies Welt by Jostein Gaarder

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adventurous reflective

3.0

Besonders zu Anfang äußerst informativ und spannend. Auch der Plottwist ist gut gemacht und hat mich sehr überrascht und zum Nachdenken gebracht.
Egal wie gut der Autor sich mit Philosophie auskennt (und das tut er), leider kann er keine realistischen Charaktere und Dialoge zwischen diesen schreiben. Sowohl Sofie und Alberto als auch Hilde und ihre Eltern haben die aller gleiche Art, Gespräche zu führen,
was mir sagt, dass Gaarder nicht absichtlich den Major Knag solche schmerzvoll unrealistischen Konversationen hat schreiben lassen
. Die Charaktere verhalten sich sehr seltsam und unnatürlich (
in beiden "Universen"
), besonders Sofie hat auch keinen stabilen Charakter sondern sagt und handelt eher so, wie es die Situation gerade braucht. Das Gartenfest, bei dem Jorunn vor ihren Eltern und mehreren anderen Gästen
plötzlich anfängt, mit einem zuvor nie erwähnten Jungen Sex zu haben, war ein absurdes und nichts beitragendes Detail.

Kleine Sachen noch, die mich gestört haben, z.B. wie respektlos und frech alle Jugendlichen mit Erwachsenen sprechen und diese es nicht zu kümmern scheint. Auch, wie selbstverständlich Sofie
jegliche übernatürliche Erscheinung
hinnimmt (auch zu Anfang schon), oder dass es die Mutter (wie auch Sofie) nicht zu stören scheint, dass diese sich alleine mit einem fremden 50-jährigen Mann trifft. Daran anknüpfend, wie Sofie sich z.B. ohne Nachdenken um 4 Uhr in der Nacht mit besagtem Fremden in einer verlassenen Kirche trifft.
Der reine Philosophie-Kurs war sehr lehrreich und die Geschichte, in der dieser eingebettet war, war auch keine schlechte Idee, aber eine sehr holprige Umsetzung.
Demian by Hermann Hesse

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reflective
  • Strong character development? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

4.0

Habe Sinclair und Demian oft widersprochen, v.a. bei der Vorstellung von der Apokalypse und der Erneuerung der Welt, die sich später in Form des Krieges zeigt - übrigens meiner Meinung nach etwas verklärt und romantisiert dargestellt, quasi der Krieg als Symbol der Wiedergeburt der Welt durch deren Vernichtung und nicht als das was er wirklich war. Ab und zu waren mir die Ansichten zu elitär, d.h. eine klare Trennung zwischen den wenigen "Auserwählten" und dem "Restvolk". Äußerst interessante Gedankenansätze, teilweise wandelt sich Philosophie aber schlicht in Magie (z.B. plötzliche telepathische Fähigkeiten), Worte sind so nicht mehr greifbar und nur noch Schall und Rauch.
Die Vereinigung der Mutter und des Lebens und der Wahrheit sowie Geborgenheit in Frau Eva gefiel mir sehr. Auch die Erkenntnis, dass die Wahrheit nur im Selbst liegt, und keine alten Lehren und Künste jemals zu dieser führen werden.
Sogar etwas homoerotischer als gewöhnlich bei Hesse.
Die Magd der Fugger by Peter Dempf

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adventurous dark
  • Plot- or character-driven? Plot
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? No
  • Diverse cast of characters? No
  • Flaws of characters a main focus? Yes

2.0

Wer Geschichten mag, die im Mittelalter angesetzt sind, wird womöglich Gefallen daran finden.
Generell bin auch ich geschichtsinteressiert und war gespannt, etwas über den Aufstieg des ersten Fuggers zu lernen, wie es im Klappentext versprochen wird. Nun ja, über diesen Aufstieg habe ich herzlich wenig gelernt, da in diesem Roman die meisten wichtigen Ideen und Anregungen von der Magd Anna kommen, die es ja in Wirklichkeit gar nicht gegeben hat. Generell schweift der Roman zum Teil sehr in die Fiktion ab, was man ihm allerdings nicht vorwerfen darf. Denn man muss zugeben, es gibt zu wenige Quellen, um eine realitätsnahe Geschichte zu erzählen, das ist dem Autor auch bewusst.
Trotzdem liest sich der Roman - meiner Meinung nach - eher schleppend. Der Plot schafft es nicht, eine gewisse Spannung aufrecht zu halten, und nach 30 Seiten hatte ich meistens für den Tag keine Lust mehr, weiterzulesen. Beinahe alle Charaktere sind unausstehlich, lediglich Gernot mochte ich, der aber erst in der zweiten Hälfte des Romans wirklich auftaucht bzw. an Relevanz gewinnt. Oft konnte man Annas oder Hans' Taten nicht nachvollziehen, sie handelten eher so, wie es der Plot gerade brauchte, statt tatsächlich ihrem Charakter entsprechend. Hans' Persönlichkeit ist sowieso sehr vage umrissen und man weiß auch nach 500 Seiten nicht, welche Art Mensch er eigentlich ist, man erfährt nur seinen kontinuierlichen Abstieg in die kaufmännische Hinterlistigkeit.
Am aller meisten gestört hat mich die Beziehung zwischen Hans und Anna. Zunächst bin ich persönlich kein Freund von Romanzen in modernen Romanen, und hatte auch keine erwartet, als ich anfing, zu lesen. Das ist eine subjektive Präferenz meinerseits. Allerdings ist die Beziehung auch generell ungesund und vor allem von Anfang an unglaubwürdig. Hans verursacht einen Unfall, durch den Anna zum "Krüppel" wird. Trotzdem ist Anna in ihn verliebt, sogar ein Stück weit bis zum Ende des Romanes, wo sie schon 60 Jahre alt und lange verheiratet ist. Hans ist, ganz dem Mittelalter entsprechend, natürlich frauenfeindlich und spricht Anna jegliche Autorität ab, obwohl sie ihm besonders am Anfang eigentlich das gesamte Geschäft führt und er ohne sie und ihr Wissen niemals auch nur annähernd den Aufstieg geschafft hätte. Denn besonders am Anfang handelt Hans so dumm, weil er nicht auf Anna hört, dass man sich die Haare ausreißen möchte. Er verwendet sie später als "einfache Sexmöglichkeit" wann immer er Lust hat und Anna lässt das, in ihrem Wunsch, gewollt zu werden, natürlich immer wieder zu. Auch wenn er schon zum zweiten Mal verheiratet ist, denkt er immer noch darüber nach Anna zu heiraten, was aber aufgrund ihres entstellten Gesichtes nicht möglich ist, weil es ja seinem Ruf schaden würde. Dieses Verlangen von Hans nach Anna scheint ebenfalls sehr unglaubwürdig. Er respektiert sie nicht sonderlich, und seine "Liebe" ist lediglich sexueller Art, zumindest hört man sonst keinerlei positiver Worte an sie von ihm. Ich kann mich nicht erinnern, dass es sich jemals bei ihr bedankt hätte. Während sie beide (mit anderen Partnern) verheiratet sind, sind sie trotzdem beide noch eifersüchtig auf die jeweiligen Partner des anderen, was mich sehr gestört hat. Denn besonders Anna hat mit Gernot einen weit besseren Partner als Hans erwischt, und man kann ihre Gefühle als Leser nicht nachvollziehen. Der Autor will vermitteln, dass Anna sehr an Hans hängt, aber man versteht niemals, wieso. Es ist einfach so, aber man sieht niemals Gründe, außer dass er einige Male mit ihr schläft (am Rande - es gibt unnötig viele Sexszenen, die zum Teil nichts zum Plot beitragen). Man sieht auch niemals, wieso Hans sie will - denn als Leser sieht man zwar was Anna alles für ihn macht, er als Charakter scheint das aber nicht wertzuschätzen, zumindest sagt er es nie und zeigt es auch sonst nicht. Man kauft das gegenseitige Verlangen der beiden einfach nicht ab.
Was mich persönlich noch gestört hat, was aber wohl historisch akkurat seien könnte, ist die aggressive "Einforderung der Eherechte" von Hans von seiner VIERZEHNJÄHRIGEN Ehefrau, unter Androhung von Gewalt.
Der Roman hätte um einiges kürzer sein können, zwischenzeitlich gibt es einige Sequenzen, die nicht sonderlich viel zum weiteren Romangeschehen beitragen.
Insgesamt keine Erfahrung, die ich sehr genossen habe, gut geschriebener Plot aber schlecht geschriebene Charaktere. Habe den Roman nur fertiggelesen, um ihn zu "reviewen", ansonsten hätte ich ihn wahrscheinlich abgebrochen.

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Die Kinder Aus Theresienstadt. Limitierte Sonderausgabe by Kathy Kacer

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4.0

Starkes Buch, traurig und zum Nachdenken anregend, aber dennoch irgendwo Hoffnung spendend. Gut vorallem dadurch, dass die Autorin durch Berichte von Überlebenden recht nah an der Realität bleibt. Natürlich darf man dabei nicht vergessen, dass der Roman trotzdem fiktionalisiert ist und für den "Plot" viele glückliche Zufälle zusammentreffen, und dass
Clara eine der wenigen glücklichen Kinder war, die den Holocaust überlebte.