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A review by janamour
My Friends by Emmanuel Bove
4.0
Lesebericht
Victor Baton ist in den Zwanzigern und Kriegsinvalide und er ist ein einsamer Mann. Nichts wünscht er sich sehnlicher als einen Kameraden, einen Freund. Er möchte jemanden der ihn akzeptiert und den er akzeptieren kann. Jemand der Freud und Leid mit ihm teilt.
Leider neigt Baton dazu seine Zuneigung zu schnell zu verschenken. Er lernt jemanden kennen indem er bspw. jemandem Feuer gibt oder ähnliches. Man kommt daraufhin ggf. ins Gespräch und Victor legt soviel in die Worte und Gesten des Anderen obwohl dieser vielleicht nur höflich sein möchte. Wenn sich das Gegenüber dann nicht meldet - obwohl dies nicht mal vereinbart worden ist - wird er ärgerlich und grübelt lange darüber nach. In seinem Kopf geht er immer wieder die Details der Begegnung durch. Er denkt darüber nach was er richtig oder falsch gemacht hat. Er fragt sich warum er dem oder der Anderen nicht gefallen hat - optisch und/oder charakterlich.
Victor kann eigentlich nur enttäuscht werden. Er sieht in scheinbar jedem einen möglichen Freund und hat sofort Vertrauen. Das ist ja grundsätzlich nicht verkehrt aber ein wenig mehr gesunder Menschenverstand täte ihm gut. Kurzum kann er nur enttäuscht werden. Dies scheint er manchmal fast zu erwarten und zu zelebrieren. Trotzdem rappelt er sich immer wieder auf und gibt nicht auf diesen einen Freund zu finden, mit dem er sein Leben teilen kann.
Schade das er nicht verstanden hat, das sich Freundschaft nicht erzwingen lässt und nur weil er jemandem Feuer gibt, ist sein Gegenüber nicht automatisch zu irgendwas verpflichtet. Victor tut einem manchmal leid, weil man ihm einen Freund gönnt. Niemand sollte einsam und alleine durch das Leben gehen, aber er steht sich oft nur selbst im Weg und macht es damit nicht unbedingt einfacher.
Bove hat einen eindringlichen Schreibstil, der jedoch nicht erdrückend oder gar verstimmend wirkt. Obwohl die Geschichte doch traurig ist, ist sie ein Appell an die Freundschaft und das Leben - zumindest für mich. Mitunter entdeckt man auch positive Elemente. Es sind oft die Details die Bove so deutlich hervorzuheben vermag.
Am Ende bleibt die Frage was mir das Buch gebracht hat. Mir hat es gezeigt, dass es jeden treffen kann. Jeder kann einsam sein - jeder auf seine Weise. Lesenswert ja, jedoch vielleicht nicht wenn man für melancholische Literatur nicht offen ist.
Victor Baton ist in den Zwanzigern und Kriegsinvalide und er ist ein einsamer Mann. Nichts wünscht er sich sehnlicher als einen Kameraden, einen Freund. Er möchte jemanden der ihn akzeptiert und den er akzeptieren kann. Jemand der Freud und Leid mit ihm teilt.
Leider neigt Baton dazu seine Zuneigung zu schnell zu verschenken. Er lernt jemanden kennen indem er bspw. jemandem Feuer gibt oder ähnliches. Man kommt daraufhin ggf. ins Gespräch und Victor legt soviel in die Worte und Gesten des Anderen obwohl dieser vielleicht nur höflich sein möchte. Wenn sich das Gegenüber dann nicht meldet - obwohl dies nicht mal vereinbart worden ist - wird er ärgerlich und grübelt lange darüber nach. In seinem Kopf geht er immer wieder die Details der Begegnung durch. Er denkt darüber nach was er richtig oder falsch gemacht hat. Er fragt sich warum er dem oder der Anderen nicht gefallen hat - optisch und/oder charakterlich.
Victor kann eigentlich nur enttäuscht werden. Er sieht in scheinbar jedem einen möglichen Freund und hat sofort Vertrauen. Das ist ja grundsätzlich nicht verkehrt aber ein wenig mehr gesunder Menschenverstand täte ihm gut. Kurzum kann er nur enttäuscht werden. Dies scheint er manchmal fast zu erwarten und zu zelebrieren. Trotzdem rappelt er sich immer wieder auf und gibt nicht auf diesen einen Freund zu finden, mit dem er sein Leben teilen kann.
Schade das er nicht verstanden hat, das sich Freundschaft nicht erzwingen lässt und nur weil er jemandem Feuer gibt, ist sein Gegenüber nicht automatisch zu irgendwas verpflichtet. Victor tut einem manchmal leid, weil man ihm einen Freund gönnt. Niemand sollte einsam und alleine durch das Leben gehen, aber er steht sich oft nur selbst im Weg und macht es damit nicht unbedingt einfacher.
Bove hat einen eindringlichen Schreibstil, der jedoch nicht erdrückend oder gar verstimmend wirkt. Obwohl die Geschichte doch traurig ist, ist sie ein Appell an die Freundschaft und das Leben - zumindest für mich. Mitunter entdeckt man auch positive Elemente. Es sind oft die Details die Bove so deutlich hervorzuheben vermag.
Am Ende bleibt die Frage was mir das Buch gebracht hat. Mir hat es gezeigt, dass es jeden treffen kann. Jeder kann einsam sein - jeder auf seine Weise. Lesenswert ja, jedoch vielleicht nicht wenn man für melancholische Literatur nicht offen ist.