das buch hat mich leider sehr gelangweilt und ich konnte mich nicht wirklich darauf einlassen. stephan kolbe hat mich als protagonist sehr genervt, er war so ein überheblicher junge, der teilweise komplett empathielos mit seinen freund:innen umgegangen ist - vielleicht ist das unter kindern aber auch so (gewesen). dafür mochte ich einige der nebencharaktere sehr gerne.

der einblick in eine kindheit im plattenbau zur ddr-zeit war aber interessant; ich fand es spannend zu lesen, wie die kinder sich die zeit vertreiben und mit der umgebung umgehen.

das ende hat mich allerdings sehr enttäuscht. ist ein buch, in dem ein junge ständig mit fremden leuten mitgeht, von zu hause wegläuft, alleine von berlin bis an die oder trampt und dann mitten in der kalten nacht in einem erdloch schläft wirklich für kleine kinder geeignet? auch, dass das alles kein bisschen reflektiert wurde und das buch geendet hat, als wäre es vollkommen normal, dass ein zwölfjähriger junge von zu hause wegrennt und IN DER WILDNIS SCHLÄFT. 

auch waren so viele plotlines ungelöst - es gab nie eine aussprache mit rita, nie ein klärendes gespräch mit dem vater oder der mutter, was ist mit dem kanuten und dem spielplatz? generell wurde sich meiner meinung nach viel zu wenig mit stephans negativen gefühlen zum neuen leben in berlin beschäftigt; schade auch, dass es diesbezüglich am ende keine klärung gab.