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A review by gin_doe
Tiger Milk by Stefanie de Velasco

2.0

Tiger Milk, zu deutsch Tigermilch, ist das Debüt der Berlinerin Stefanie de Velasco und erzählt die Geschichte der beiden 14-jährigen Nini und Jameelah, die während eines heißen Sommers in Berlin einen Ehrenmord miterleben, dessen Geschehnisse ihre Freundschaft auf die Probe stellt.

Ich habe die englische Übersetzung des Romans gelesen, dass erste Mal, dass ich etwas gelesen habe, was aus dem Deutschen ins Englische übersetzt wurde und bin leider ein wenig enttäuscht. Stellenweise ist die Übersetzung so schlecht, sprich, man findet noch haufenweise Wörter aus der Originalsprache und die Satzkonstellation wirkt manches Mal unheimlich falsch. Außerdem mangelt es an Interpunktion, was einen genauso aus dem Lesen raus haut, wie die deutschen Wörter, mitten im englischen Text und es darüber hinaus erschwert die wörtliche Rede zu erkennen und den Charakteren zuzuordnen.
In der Inhaltsangabe wird gar nichts von diesem Ehrenmord erwähnt, zwar passiert es auch erst später im Buch, war aber am Ende das einzige relevante, was wirklich wichtig war. Ansonsten wird es als eine gewöhnliche Coming-of-age Story vermarktet, in der die beiden Protagonistinnen heranwachsen sollen.
Es geht um Alkohol, Parties, verliebt sein und das erste Mal, alles Dinge, mit denen man sich beschäftigt, wenn man heranwächst und sowohl Nini, als auch Jameelah versuchen in den Sommerferien Erfahrungen zu sammeln, in vielerlei Hinsichten, damit ihnen niemand etwas anhaben kann.
Und obwohl sie einige Punkte durchlaufen, die wichtig für die Geschichte sind, hatte ich das Gefühl, dass sie sich trotz einschlagender Ereignisse vom charakterlichen her nicht wirklich weiterentwickelt haben. Oft ist es dabei anstrengend ihre Geschichte zu verfolgen.
Was mir positiv aufgefallen ist, sind die Formulierungen, wenn Nini ihren Gedanken freien Lauf lässt und die Welt um sie herum analysiert und sich Gesagtes genauer durch den Kopf gehen lässt.
Am Ende ein Buch mit gutem Ansatz und einem Funken, der aber leider nicht überspringen wollte.